Montag, 29. Oktober 2012

Boti Falls 2. Versuch

Die Schnitzeljagd die wir in der Schule ausprobierten, war ein voller Erfolg. Wir machten 4 Teams, wir entschieden am Vortag noch wer in dem jeweiligen Teams ist, da wir die beste Mischform an Leuten haben wollten. Jede Mannschaft bekam eine Karte mit dem Schulgelände und den Auftrag bei den markierten Feldern nach den mathematischen Aufgaben zu suchen. Sobald eine Gruppe eine Aufgabe zu unserer Zufriedenheit erfüllte, bekam sie das nächste Versteck verraten. Anfangs merkten wir, dass es ihnen mit der räumlichen Übertragung von der Karte zum richtigen Gelände relativ schwer fällt. Nach ein paar Tipps, wo sie sich am besten orientierten, funktionierte es aber tadellos und die Teams gingen mit vollem Einsatz zur Sache. Es war auch unglaublich angenehm zu beobachten, wie sie im Team arbeiten, was wir natürlich auch als Aufgabe stellten. Wir gaben ihnen 2 Stunden für die Schnitzeljagd Zeit, was wir als sehr knapp berechneten, wollten aber sehen ob es einer Mannschaft gelingt, die Rechnungen zu lösen. Am Anfang war es noch ein Kopf an Kopf rennen zwischen allen Teams, bei der Hälfte der Rechnungen jedoch, ging es zwischen 2 Teams sehr knapp her. Als es dem Unterricht zu Ende ging konnte sich ein Team beweisen und sicherte sich den 1. Platz. Als Trophäe überreichten wir Wasser und Süßigkeiten, über die sich die Mannschaft sehr freute. Wir werden diese Schnitzeljagd jetzt jeden letzten Donnerstag im Monat machen, wir haben uns auch überlegt, dass wir beim nächsten Mal Geodreiecke und andere Schulmaterialien an den 1. Platz verteilen.

Nach dem höchst interessanten gruppendynamischen Spiel sicherten wir auch noch die Konzentration für den restlichen Tag und konnten mit guten Fortschritten weiter arbeiten. In der letzten Stunde hatten wir Sport und wie jeden Donnerstag hatte ich Fußballtraining mit unserer Klasse. Ich sprach kurz mit Verena und holte mir mit ihrem Einverständnis, die losen Autoreifen vom Basketballplatz, die dort als Randmarkierung dienen. Ich platzierte die Reifen am Rand des Fußball Feldes. Immer 2 nebeneinander und 6 in der Länge. Danach besorgte ich mir noch 2 Fußbälle und wartete bis der Englischunterricht vorbei war. 20 Minuten vor dem Unterrichtsende, begann es plötzlich heftigst zu regnen.  Ich war mir dann eigentlich ziemlich sicher, dass das Training, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser fällt. Ich ging in die Klasse und fragte die Schüler, ob sie überhaupt Lust haben, bei diesem Wetter draußen zu trainieren, da der Platz noch dazu aus Schotter und Dreck besteht. Zu meiner Überraschung, standen gleich zwei auf und waren mit voller Begeisterung dabei, sie schafften es dann auch noch die anderen zu motivieren. Mit voller Entschlossenheit machten wir uns auf den Weg zum Fußballfeld, das in diesem Fall einer riesigen Pfütze glich. Es war unglaublich schwierig, normal auf dem Feld zu laufen, noch dazu, weil die Spieler keine richtigen Schuhe haben, sondern entweder barfuß oder mit den Freizeitschuhen unterwegs sind. Wir machten ein kurzes Aufwärmen und Dehnen und starteten dann auch gleich mit Passspiel, Flanken und Abschluss durch. Es war fast unmöglich den Ball normal zu kontrollieren, geschweige denn zu Flanken oder anzunehmen, da er durch die nasse Oberfläche noch schneller wurde. Es kam wie es kommen musste, es wurde eine ungeheure Rutschpartie  und die Schüler sahen nach dem Training aus, als wären sie gerade aus einen Schlammbad gestiegen. Trotz des Drecks und des Regens konnte man ein glückliches Gesicht dahinter erkennen und das Training war ein voller Erfolg.
Da am Freitag ein Feiertag in Ghana war, hatte die Schule geschlossen und wir konnten uns einen Tag früher auf den Weg nach Koforidua machen um die Boti Falls zu bewundern. Da es beim ersten Mal nach 100 Metern mit einer Verletzung endete, wollten wir uns es trotz alledem nicht entgehen lassen und buchten mittwochs schon ein Zimmer in einem Hotel. Nach dem uns die Hotelangestellte ein Doppel- und ein Einzelzimmer zugesichert hatte, machten wir uns über die Übernachtungen keine Gedanken mehr.

Freitagvormittags machten wir uns dann mit Verena und Kwaku auf den Weg nach Koforidua, da sie auch noch Besorgungen zu erledigen hatten. Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir die Stadt und das Aufkommen von den Leuten und Händlern hatte, nach dem letzten Besuch nicht abgenommen. Als erstes versuchten wir unser Glück bei der Post, weil wir mein und Karins Paket, was wir von zu Hause geschickt bekommen hatten, abholen wollten. Die Post hatte natürlich geschlossen und wir müssen jetzt noch bis morgen warten, bis wir es entgegen nehmen können. Ist natürlich schade, weil wir schon seit Dienstag wissen, dass es dort gelagert ist…

Nach dem erfolglosen Auftakt bei der Post, machten wir uns ein wenig verbittert auf den Weg Richtung Stadtzentrum. Ich musste mir noch T-Shirt kaufen, da meine Kleidung nach der Zeit schon etwas knapp wurde und ich in letzter Zeit mit dem Waschen ein bisschen zu nachlässig war. Der Verkaufsraum des Geschäftes war in einem kleinen Raum eines großen Gebäudes, welches Ähnlichkeit mit einem Einkaufszentrum hatte. Rund um das Gebäude waren die Geschäfte, die sowohl innerhalb der Räumlichkeiten, als auch auf dem Gehsteig die Produkte anboten. 

Es waren Elektrohändler, Textilgeschäfte und Ramschhändler die auf zwei Ebenen ihr Sortiment verkauften. Wie auch sonst überall in den größeren Städten waren die Geschäfte und Verkaufsstände auf engen Raum zusammengepresst.  Karin entdeckte in der Zwischenzeit ein Restaurant, das für uns sehr einladend aussah. Nachdem wir alles in der Stadt erledigt hatten, machten wir uns munter auf den Weg zum Hotel. Da ich und Julia letztes Mal schon in Koforidua waren, konnten wir uns schon besser orientieren und fanden auch ziemlich schnell den Weg zum Hotel. Unterwegs hörten wir hin und wieder das Wort Obruni, dass die Kinder und Erwachsenen oft benutzen, wenn sie einen Weißen sehen. Mittlerweile antworten wir immer Obibini, dass wiederum Schwarzer auf Ghanaisch heißt. Wir fragten hin und wieder eine paar Passanten nach dem Weg, die uns dann mit einfachen Englischfloskeln und Händen und Füßen die Richtung angaben. Wir passierten den Jackson Park, wo man Jugendliche und junge Erwachsene beim Billiard oder Tischtennisspielen beobachten konnte. Es befindet sich auch ein asphaltierter Basketballplatz auf dem Parkgelände,  bisher habe ich aber noch nie jemanden spielen gesehen. Abgesehen von einfachen Freizeitbeschäftigungen wird der Jackson Park auch für größere Beerdigungen oder für Festivals (Im Sinne von königlichem Besuch, wie in Aburi) genutzt. Es ist ein riesiges Rechteck, auf dem nur eine Seite mit einer Art Tribüne ausgestattet ist. Abgesehen von den Bewohnern, die sich die Zeit vertreiben, befinden sich unter der Woche und an normalen Wochenenden auch noch die üblichen hölzernen Verkaufsstände. Meiner Meinung nach wirkt es im Großen und Ganzen wie das Fundament eines Fußballstadions, bei dem  man auf die Ebnung und den Bau einer Tribüne verzichtet hat.

Nach dem wir die Leute nur aus dem Augenwinkel betrachteten und den Park relativ schnell durchquerten, näherten wir uns auch schon der Bar, die wir das letzte Mal ausgesucht hatten. Wir entschlossen uns, dieselbe Bar an diesem Abend auch noch aufzusuchen, da wir gute Erfahrungen vom letzten Mal hatten. Wir mussten kurz vor der Bar abbiegen und folgten den Anweisungen eines Polizisten, der uns nicht nur den Weg zum Hotel beschrieb, sondern uns auch noch ein gutes Stück begleitete. Der Weg zum Hotel führte uns von der asphaltierten Straße ab zu einer Art Schotterstraße, Das Bild das uns dort bot, spiegelte die tatsächliche Situation wider, in der sich dieses Land befindet. Kleine Lehmhütten und Kinder die im Dreck vor dem Haus spielen und gegenüber ein größeres Gästehaus, das mit einer, schätzungsweise 2 Meter hohen, Mauer umgeben war. Auf der Mauer wurden Glassplitter festgeklebt, damit ja keiner darüber klettert.

Nach weiteren 500 Metern erreichten wir unser Hotel. Zu unserer Überraschung war auf dem Gelände des Hotels ein Treffen, hochkarätiger Physiotherapeuten Ghanas, und das Aufkommen an Leute war enorm. Wir gingen gleich Richtung Rezeption und wollten uns die Schlüssel für die Zimmer holen. Als wir vor der Theke standen und der Dame dahinter unsere Namen sagten, schaute sie uns im ersten Moment verdutzt an.

Wir wiederholten die Namen und erklärten ihr, dass wir am Mittwoch 1 Doppel- und  1 Einzelzimmer reserviert hatten. Sie schaute uns mit einem abfälligen Blick an und sagte dann, dass, aufgrund der Physiomesse  nur noch ein Doppelzimmer frei ist. Wir glaubten unseren Ohren nicht zu trauen und fragten sie mit einem scharfen Ton, was sich eine Reservierung bringen soll,  wenn man dann doch kein Zimmer bekommt und ob wir jetzt auf der Straße schlafen sollen. Was nämlich noch dazu kommt ist, dass bei einem anderen Hotel die Telefonnummer falsch war, ein anderes war schon ausgebucht und die restlichen Hotels waren viel zu teuer. Als sie unsere Entschlossenheit und den entsetzten Ausdruck auf unserem Gesicht sah, gab sie uns mit finsterem Blick den Schlüssel für das Doppelzimmer und erlaubte uns dort zu dritt zu nächtigen. Kopfschüttelnd wendeten wir und folgten einem Mitarbeiter des Hotels zu unserem Zimmer. 

Er hatte offenbar bessere Laune und zeigte uns die Räumlichkeiten und den dazugehörenden Balkon. Als wir mit dem „Rundgang“ fertig waren, schlossen wir hinter ihm das Zimmer und waren für ein bisschen Ruhe dankbar. Als das Zimmer dann noch eine halbwegs normale Dusche und ein Klo mit Spülung hatte, war der Frust schon fast wieder verflogen. Wir rauchten als erstes gemütlich eine auf dem Balkon und gingen dann nach einander duschen. Das Zimmer hatte auch einen Fernseher mit drei Sendern. Nach dem die Bild und Tonqualität nicht überzeugte und die einzelnen Berichte und Serien, meiner Meinung zu viel Bollywood Einflüsse hatten, war es weniger ein entspannendes Fernsehen, als eine Zumutung. Aber nach dem wir seit 1 ½ Monaten zum ersten Mal einen Fernseher hatten, begnügten wir uns auch mit dem hier Gezeigtem. Als wir alle mit dem Duschen fertig waren, das zu diesem Zeitpunkt auch schon bitter notwendig gewesen war, machten wir uns mit knurrendem Mägen auf den Weg zur Innenstadt um das Restaurant aufzusuchen, dass Karin schon Mittag entdeckt hatte.

Dort eingetroffen, wurden wir gleich von einem Kellner zu unserem Tisch gebracht, der sich im hinteren Teil des Restaurants befand. Es war ein, für ghanaische Verhältnisse, modern eingerichtetes Gebäude. Die Tische waren relativ sorgfältig gereiht und die Speisekarte hatte eine große Auswahl an Spezialitäten, inländische wie auch ausländische. Auf jedem Tisch war eine künstliche Blume platziert und ein Bild von Jesus beobachtete dich beim Essen. Im hinteren Bereich des Restaurants befand sich ein klimatisierter kleiner Raum mit 3 Tischen. Die einzigen die Gäste außer uns, waren ein älterer gebürtiger Italiener, der auf mich wirkte als würde er schon auf die 100 zu galoppieren. Er war sehr dünn und die Oberfläche der Haut wirkte ledrig- wohl der Einfluss der ghanaischen Sonne. Der gebürtige Sardinier, lebt seit mittlerweile 20 Jahren in Ghana, erfuhren wir aus einem Gespräch. Wir studierten die Speisekarte und ich entschied mich für Fried Plantain with chicken, Julia bestellte sich chicken with chips and green pepper und Karin orderte sliced chicken with vegetables and chicken. Das Essen schmeckte herrlich und die Abwechslung zum sonstigen Essen tat uns wieder einmal gut. Nach dem Verzehr des Essens und dem Bezahlen, folgten wir unserer Nase Richtung Bar. Die Nacht war schon angebrochen und die Sonne hatte sich schon vor einer halben Stunde verabschiedet.
Als wir die Bar erreichten, bekamen wir auch gleich einen Sitzplatz und der Kellner erkannte mich und Julia vom letzten Mal. Nach einem kurzen Smalltalk orderten wir unsere Getränke, quatschten noch kurz und fingen dann an Stadt, Land, Fluss zu spielen. Hin und wieder verdrückten wir uns hinter die Ecke um eine zu rauchen, da die Bar nach wie vor ein Nichtraucherlokal war. Ich nutzte die Chance und schaute, ob der Hund vom letzten Mal noch da war. Nach vorsichtigem Annähern, hörte ich schon das Knurren, was mir in diesem Moment auch reichte um wieder umzudrehen. Im Laufe des  Abends machten mir Kopfschmerzen zu schaffen und ich spürte, dass mir immer kälter wurde. Ich fragte die zwei Mädels, ob es ihnen ähnlich ginge. Sie verneinten meine Frage und betonten noch, dass ihnen eher heiß ist. Ich hoffte nur, dass ich kein Fieber bekomme, weil dann der 2. Versuch um die Wasserfälle zu sehen im Eimer wäre. Als wir uns dann nach einer weiteren Stunde langsam auf dem Weg machten wurde es nicht besser und ich wollte nur mehr nach Hause. Zu unserem Glück war das Hotel nicht weit von der Bar entfernt und wir kamen innerhalb von 20 Minuten an. Im Zimmer eingetroffen, schnappte ich mir die Decke, legte mich nieder und hielt mir den Kopf, der schon langsam zu glühen begann. Ich richtete mich später nur noch auf, um schnell die Zähne zu putzen, fiel aber dann gleich wieder ins Bett und schlief wie ein Stein.

Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem besseren, aber noch nicht optimalen Gefühl. Mein erster Blick wanderte zu Karin um ihr alles Gute zu wünschen, sie hatte letzten Samstag Geburtstag. Nach einem zweimaligen Wenden, richtete ich mich auf, ging ins Badezimmer und putze mir die Zähne. Ich ging anschließend auf den Balkon um eine zu rauchen und beobachtete die Geier und anderen Vögel, die im gegenüberliegenden Haus die Mülltonnen plünderten. Als wir alle nacheinander unsere morgendlichen Rituale erledigt hatten, machten wir uns munter auf den Weg Richtung Innenstadt um zu frühstücken. Wir gingen nochmals zum selben Restaurant, da wir uns am Vorabend dort sehr wohl gefühlt hatten. Leider ließ das Frühstück mehr als zu wünschen übrig, da mehr als die Hälfte der Speisen nicht vorhanden war und der Kellner nicht mitschrieb und deshalb alle 2 Minuten erneut kam, um zu fragen was wir bestellt hatten. Als wir uns dann schließlich alle für Scrambled Eggs entschieden hatten, wurde unser Hunger doch noch befriedigt. Im Laufe des Vormittags deckten wir uns noch mit Wasser ein und machten uns auf dann auf den Weg zur TroTro Station, um zu den Wasserfällen zu fahren. Wir fanden sehr schnell das richtige TroTro und mussten dann auch nicht allzu lange warten, bis es gefüllt war. Innerhalb von 15 Minuten waren wir schon auf den Weg und die Straße nahm ihre ursprüngliche Form an. 

Bei dem Wasserfall angekommen, wollten wir uns, wie beim letzten Mal, noch schnell hinter die Mauer verdrücken um eine zu rauchen. Auf den Weg dorthin, schrie uns ein Mann vom gegenüberliegenden Dorf zu und sagte, dass wir auch bei ihm rauchen können. Ohne lange darüber nachzudenken, machten wir uns auf den Weg dorthin und kamen auch gleich ins Gespräch. Wir erzählten ihm, dass wir schon vor einem Monat hier waren und aufgrund einer Verletzung wieder umkehren mussten.


Da er selber bei dem Wasserfall arbeitet, konnte er sich an die Geschichte erinnern und erzählte uns, dass die Mitarbeiter an uns gedacht hatten und gehofft hatten, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Zu unserem Glück redete er mit den Leuten am Eingang und wir mussten keinen Eintritt mehr bezahlen und das ist eine Sache, die ich den Ghanaern hoch anrechne!  

Wir durchquerten mit ihm das Tor und spazierten Richtung Stufen zu dem Wasserfall. Mit den Augen immer auf den Untergrund gerichtet, gingen wir die schätzungsweise 150 Stufen bergab. Den Wasserfall von oben zu beobachten war schon ein atemberaubendes Gefühl, aber wenn man dann unten ankam war das Bild das sich einem bot um einiges prächtiger. 

Wie sich nämlich herausstellte, war es nicht ein Wasserfall, sondern zwei, die parallel nebeneinander von der riesigen Steinwand runterprasselten.  Sie füllten das kleine Becken davor und seitlich war ein kleiner Nebenfluss, wo das Wasser ablaufen konnte. Durch die enormen Wassermengen, die die 2 Kolosse pro Sekunde freigaben, war ein durchgehender Wellengang im Becken und wenn man am Rand des Beckens stand, fühlte es sich an, wie ein dauerhafter Regen. Unser Guide erklärte uns, dass links der männliche und rechts der weibliche Wasserfall ist, Überbleibsel von den Naturreligionen. 
Obwohl ich sagen muss, wenn man solche Phänomene, und das sind nicht die einzigen in Ghana, vor der Nase hat und diese nicht auf normalen Weg erklären kann, kann man schon an eine höhere Gewalt glauben. Beeindruckt von den Wasserfällen gingen wir die Stufen zurück zum großen Gelände, wo wir einen anderen Guide bekamen, der uns zum Umbrella Stone brachte. Wir folgten ihm durch einen schmalen Weg Richtung Busch, bis wir irgendwann mittendrin waren. Es ging holprig bergab und dann noch steil bergauf. Die unglaubliche Artenvielfalt an Bäumen und Vögel die diese unangetastete Natur hervorbringt, gleicht einem kitschigen Film.

Wir erreichten als erstes die Höhlen, wo sich die Menschen in den früheren Kriegen versteckten, bis wir nach weiteren 20 Minuten einen Blick auf den Vorsprung des Umbrella stones erhaschten.



Eine Schulklasse von Accra hatte zum selben Zeitpunkt eine Exkursion  und deshalb waren dort so um die 20 Leute. Der monströse Stein hatte ein Ausmaß von ungefähr 15 mal 10 Meter und lag auf einem Stein darunter, der gerade mal ein Fünftel seiner Größe hatte. Über eine Leiter konnte man auf die Oberfläche steigen und in die schier unendlichen Weiten des Urwaldes blicken. Hin und wieder sah man vereinzelt Häuser, man konnte sie aber auf einer Hand abzählen.
Der Rest war dichtest durchwucherter Wald mit, von der Natur, abgeschliffenen  Steinwänden die abermals eine Symbiose mit dem Umgebung schaffte. Als wir dieses beeindruckende Spektakel bewunderten, rauchten wir zwischendurch eine, tranken Wasser und ließen dieses Gefühl der Freiheit auf uns wirken. Wir verweilten etwa 25 Minuten bei dem Stein und machten uns dann munter weiter auf den Weg, da wir uns entschlossen hatten, gleich einen weiteren Wasserfall zu besuchen.
Da unser Guide mit dem Ausflug einverstanden war gab es für uns keine andere MöglichkeitJ. So machten wir uns fröhlich auf den Weg zu unserer letzten Station an diesem Tag. Wir kamen noch bei einem kleinen Dorf vorbei, wo wir noch kurz mit den Bewohnern sprachen, verweilten aber nur kurze Zeit. Der Weg zu den Akaa Falls war eine Schotterstraße die, nach den letzten Eindrücken, wenig zu bieten hatte. Glücklicherweise fuhr ein Bus mit Studenten aus Accra vorbei, die uns ohne Wenn und Aber bis zu den nächsten Wasserfällen mitnahmen. Bei den Acaa Falls angekommen mussten wir dann nochmals 5 Cidis zahlen. Nach dem wir dem Kontrolleur das Geld überreichten, schlurften wir den Weg entlang, bis wir wieder zur Stufen kamen. Wir tappten die Stufen hinunter und konnten das dritte gewaltige Naturereignis schon hören.


Im Gegensatz zu den Boti falls, war der Akaa Fall „nur“ ein Wasserfall, der aber über 2 Ecken die Wassermengen schleuderte. Zu meiner Zufriedenheit konnte man zu diesen Wasserfällen näher herangehen, bis man fast direkt davor stand. Die Wucht, wie das Wasser von oben auf die Wasseroberfläche stürzte, löste eine richtige Windböe aus, die man aus der Entfernung gut spüren konnte.











Abermals von den Socken gerissen, aber auch gut entkräftet machten wir uns nach einer kurzen Pause wieder auf den Rückweg. Bei der TroTro Station angekommen gab jeder den Guide noch 5 Cidi für den Rundgang und dann machten wir uns mit unbeschreiblichen Bildern im Kopf auf den Weg zurück nach Koforidua. 


Im Hotel angekommen, konnte ich dann am Samstag mein Einzelzimmer in Besitz nehmen und war über eine längere Pause und eine bisschen Privatsphäre schon sehr froh.
Die Rückreise von Koforidua nach Kwamekrom verlief dementsprechend ruhig und wir erfreuten uns an diesem Abend an Fufu und Banku J

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